von Mike Müller
Ob in der Tageszeitung, den sozialen Medien, den Briefkästen oder auf der Straße, das Thema KiTaNeubau reizt die Gemüter grenzwertig und ist derzeit in aller Munde. Dabei geht es auch inhaltlich drunter und drüber. Dem Bau gegenüber steht eine entstandene Bürgerinitiative, welche den Bolzplatz in der Further Straße, auf dem die geplante Kindertagesstätte entstehen soll, in seiner ursprünglichen Form erhalten möchte, da dies ein beliebter Treffpunkt ortsansässiger Kinder sei. An dieser Stelle sei angemerkt, dass nach sorgfältiger Prüfung durch den Gemeinderat, und den damit verbundenen Planungsinstanzen, man sich bewusst, aufgrund vieler Gesichtspunkte, für den Standort Further Straße ausgesprochen hat und dies auch in einem mehrheitlichen Beschluss fixierte. Zudem war man sich ebenso einig den Bolzplatz um 50 m in Richtung Norden zu verlegen, um den offenbar beliebten Treffpunkt zu erhalten. Ein Lösungsansatz mit dem man eigentlich zufrieden sein könnte, dennoch gibt es offenbar Reibungspunkte, die unüberwindbar zu sein scheinen.
Die Bemühungen des Markt Schwanstettens zeugen davon, dass die Gemeinde ihrer Pflicht, resultierend aus dem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, sich um die Schaffung der benötigten 54 Plätze zu kümmern, nachkommen möchte. In den vergangenen Wochen und Monaten wurden viele Informationen gestreut, ungeachtet dessen, welche Fakten den Tatsachen entsprechen und auch ungeachtet dessen, welche Fakten zur Durchsetzung eigener Interessen geschaffen wurden, wie auf den Flugblättern der Bürgerinitiative. Die SPD Schwanstetten versuchte mit einem Infoabend Licht ins Dunkel zu bringen und lud zu einem Infoabend in die Kulturscheune ein. Der Abend verlief im Großen und Ganzen positiv, hingegen die Informationsveranstaltung der Verwaltung in der Gemeindehalle, eine Woche später, scheinbar nur noch mehr Anreiz schaffte die Dinge zu verqueren. An jenem Infoabend führten die Gastgeber der Verwaltung chronologisch durch den Planungsablauf und beleuchteten plausibel jedes Für und Wider alternativer Standorte. Im Anschluss sollte eine Diskussionsrunde den Austausch ermöglichen, um eventuelle Ungereimtheiten zu klären. Leider nahmen die Initiatoren der Bürgerinitiative ihre Chance nicht wahr, sich ebenfalls dem Thema aktiv und persönlich zu stellen. Ein kurzes Statement sollte alles sein, worauf sich die Initiative einlassen wollte, statt das Platzangebot auf dem Podium wahrzunehmen. Ganz fleißig hingegen wurden im Nachgang Flugblätter verteilt, auf denen man scheinbar die angesprochenen Dinge sprichwörtlich im Munde verdrehte. So wurden Beispiele als gegeben aufgeführt, und auch mögliche Bedarfszahlen in naher Zukunft, die nur beispielhaft benannt wurden, als Fakt dokumentiert. Was dann folgte war eine große Herausforderung für alle Redner. Vom erwartetem Verkehrskollaps bis hin zur Plattform für dunkle Gestalten wurde alles argumentativ aufgefahren. Der Grundtenor, Kinder bewusst einer unkontrollierbaren Gefahr auszusetzen, wurde verbal in wahren Horrorszenarien ausgeschmückt, sodass es einem kalt den Rücken runter lief. Dem entgegen sei versichert, dass wirklich niemand die Absicht hat, dass Kinder in irgendeiner Art und Weise zu Schaden kommen. Der Grund sich so vehement gegen den Bau einer dringend benötigten Kindertagesstätte zu stellen ist schleierhaft.
Sollte das Vorhaben, der Bau der KiTa in der Further Straße, kippen, hieße das, dass man wieder bei null anfangen müsste, da das Baurecht nur über ein aufwendiges Bauleitplanverfahren geschaffen werden kann, und der Termin September 2018 nicht mehr haltbar wäre. Dieser Umstand erschwert es der Gemeinde weiterhin als familien- und kinderfreundliche Gemeinde zu punkten, denn die Fertigstellung an einem alternativen Standpunkt ist zeitlich nicht absehbar. Weiterhin wäre eine Zentralisierung von Betreuungsangeboten im Ortskern, sprich Gemeindezentrum, völlig sinnfrei, da hier bereits ein breites Angebot besteht, hingegen im einwohnerstärkstem Ortsteil Leerstetten nur die KiTa „Sonnenschein“ vorhanden ist. Am 18.02.2018 steht das Vorhaben nun grundlegend auf dem Prüfstand und die Einwohner Schwanstettens werden zur Wahl gebeten. Jeder unentschlossene Wähler hat bis dahin noch die Chance sich auf der Gemeinde-Homepage über alle zugrundeliegenden Fakten zu informieren.